Schloss Ringenberg – Zukunft sichern.
- Beate Eimers

- 10. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Nov.
Gemeinsam mit AUFGESCHLOSSEN Ringenberg e. V.

Schloss Ringenberg ist kein Deko-Objekt. Es ist Geschichte, Identität, Hochzeitskulisse, Treffpunkt. Ein Ort, an dem Menschen sich wohlfühlen – und der unsere Stadt seit Jahrhunderten prägt.
Kein Wunder, dass viele jetzt sehr genau hinschauen. Denn es geht wieder einmal um die Frage: Wie geht’s weiter mit diesem Ort, den so viele lieben?
Wo stehen wir?
Das Schloss hat enormes Potenzial. Aber Potenzial allein zahlt keine Rechnungen. Der Mix aus Kultur, Trauungen und Veranstaltungen funktioniert grundsätzlich –trotzdem fehlt ein belastbares Geschäftsmodell.
Die bekannten Baustellen:
Denkmalstatus → teuer
Nutzungsmix ohne klare wirtschaftliche Basis
steigende Sanierungskosten
Rückforderungen bei Fördergeldern
kein Gesamtbetriebskonzept
Das schafft Unsicherheit. Jetzt braucht’s Richtung, Verantwortung, Zusammenarbeit.
Was kostet der Spaß?
Kurz gesagt: Eine vollständige Kostenschätzung für die Gesamtsanierung liegt nicht vor.
Und genau das ist der erste kritische Punkt.
Was wir wissen aus öffentlich zugänglichen Unterlagen und Presseberichten:
Beim Umbau des sogenannten „Wohnzimmers“ (Programm Dritte Orte) stellte man fest:
Boden kaputt
Holzbalken angegriffen
Statik musste verstärkt werden
Die Kosten sind dadurch in den hohen fünfstelligen Bereich gestiegen. Realistisch reden wir hier über 50.000 €+ – nur für diesen Teilabschnitt.
Wichtig: Das ist erst ein Bruchteil des Gebäudes. Und bei denkmalgeschützten Häusern landet man schnell im Millionenbereich, wenn man alles ernsthaft angeht.
Für das Schloss Ringenberg gibt’s dafür aber noch keine valide Gesamtsumme. Leider!
Warum musste die Stadt 35.759,72 € zurückzahlen?
Auch das ist dokumentiert –laut offizieller Unterlagen sowie Presse:
Für die „Dritte Orte“-Förderung wurden Rechnungen eingereicht.
Ein Teil davon wurde vom Land nicht als förderfähig anerkannt.
Grund:
Formale / inhaltliche Abweichungen
Förderzwecke und Rechnungspositionen passten nicht sauber zusammen
Das Projekt ist nicht das Problem –wohl aber die Abrechnung.
Heißt auf gut Deutsch:
36.000 € sind weg – wegen Formalien.
Das ist kein Weltuntergang, aber es setzt ein Signal: So etwas kostet uns Spielraum – und sollte nicht zur Gewohnheit werden.
Wohin will die Stadt?
Die Grundidee:
Schloss Ringenberg soll ein „Ort der Begegnung“ bleiben –mit Trauungen, Kultur, Workshops, Veranstaltungen.
Was aber noch fehlt:
Nutzungskonzept
Finanzplan auf mehrere Jahre
klare Betreiberstruktur
Solange das nicht steht, bleibt das Schloss – ehrlich gesagt – auch ein Kostenrisiko.
AUFGESCHLOSSEN Ringenberg e. V.
Genau hier setzt der neue Verein an. Der Ansatz:
Bürger mitnehmen
Zukunft mitgestalten
Nutzung sichern
Verkauf verhindern
Schloss in öffentlicher Hand halten
Der Infoabend am 3. November 2025 war richtig gut besucht. Da wurde klar: Das Thema brennt und viele Leute wollen Teil der Lösung sein.
Diese Energie ist Gold wert.
Politische Rahmensetzung
Der Stadtrat hat bereits einen wichtigen Schritt gemacht:
Der Verein AUFGESCHLOSSEN Ringenberg e. V. soll Räume im Schloss zur Vereinsarbeit erhalten. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, hierzu eine Nutzungsvereinbarung zu erarbeiten.
Das bedeutet:
Der Verein kann im Schloss arbeiten
Die Stadt erkennt ihn als legitimen Partner
Der Bürgerprozess wird aktiv unterstützt
Das ist Anerkennung und Beteiligung.
Unsere Position
Wir sehen im Verein AUFGESCHLOSSEN Ringenberg e. V. einen sinnvollen Partner für die Stadt Hamminkeln. Und ja, wir unterstützen das Ziel:
Schloss Ringenberg bleibt in öffentlicher Hand – und wird gemeinsam weiterentwickelt.
Warum?
kulturelle Verantwortung
echter Mehrwert für Bürger
Transparenz bei Entscheidungen
keine Abhängigkeit von Investoren
Hochzeiten, Kultur, Vereine bleiben möglich
Ein Verkauf mag kurzfristig einfach klingen. Langfristig verliert die Stadt aber Einfluss und gestalterische Freiheit. Das passt nicht.
Auch wir haben den Austausch gesucht
Unser Ratsmitglied Heiko Jansen war am 3. November vor Ort. Und er hat den Kontakt zum Verein gesucht.
Unser Ziel:
reden ohne Scheuklappen
Schnittmengen finden
Lösungen priorisieren
Risiken offen benennen
Denn Dialog ist die Voraussetzung, damit wir die richtigen Entscheidungen treffen.
Und welche Optionen liegen nun auf dem Tisch?
1) Öffentliche Weiterentwicklung (Favorit)
klares kulturelles Profil
Trauungen + Kultur + Veranstaltungen
Finanzierungsmix (Miete, Förderprogramme, Sponsoring)
gesicherte Zugänglichkeit
macht unserer Ansicht nach am meisten Sinn.
2) Hybrid-Modell
Teil privat, Teil öffentlich / Verein
braucht saubere Verträge
machbar, aber komplex.
3) Minimalbetrieb
nur Grundnutzung
wenig Leben
hoher Bedeutungsverlust
im Grunde keine Lösung.
Unsere Meinung: Das Schloss gehört in öffentliche Verantwortung– nicht in die Hände von Investoren.
Wir wollen Nutzung statt Leerstand. Hochzeiten, Kultur, Menschen – statt Renditen.
Wir bleiben im Gespräch – weil’s wichtig ist.
Sag uns Deine Meinung
Soll das Schloss Ringenberg im Besitz der Stadt bleiben und saniert werden?
Ja, denn es gehört zur Geschichte Hamminkelns
Nein, lieber verkaufen
Ist mir egal




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